Auf zur Frühlingstour

Die Sonne lacht und lockt viele zum Aufsteigen und Losfahren, sich den Wind durch die Haare wehen lassen. Wer gut plant und sich vorbereitet, hat mehr Spaß und Erholung bei seinem Radelausflug.

Gut geplant – entspannt auf Tour

Wohin soll die Tour gehen? Ideen und Inspiration liefern Radreiseführer, Fahrradzeitschriften, die Touristeninformationen einzelner Regionen und Online-Tourenportale wie Bikemap (www.bikemap.net), Komoot (www.komoot.de) und Outdooractive (www.outdooractive.com). Bei der großen Auswahl ist sicher für jeden etwas dabei. Ein sehr hilfreiches Instrument sind zudem die Online-Radroutenplaner der Bundesländer. Damit kann man sich – fast wie bei der Routenplanung fürs Auto – eine passende Radroute von A nach B, sogar mit Zwischenstopps ausrechnen lassen (www.radroutenplaner-deutschland.de). Natürlich gibt es auch einen Radroutenplaner Bayern (www.radroutenplaner-bayern.de).

Für die gewünschten Routen werden damit so genannte GPX-Tracks generiert, die man mittels einer App auf sein Smartphone (z.B. die kostenlose Bayernnetz für Radler-App) oder auf ein Outdoor-Navigationsgerät überträgt. Der GPX-Track zeigt dann am Display immer, wo es lang geht, zum Teil funktioniert das auch mit Sprachsteuerung. Aber nicht die Ersatzakkus oder Powerbanks fürs Handy vergessen, damit unterwegs nicht der Strom ausgeht!

Falls es ohne digitale Hilfsmittel gehen soll: Viele Radwege rund um München bzw. in ganz Bayern und Deutschland sind sehr gut ausgeschildert. Allerdings sollte man dann zumindest eine passende Fahrradkarte (z.B. die Amtlichen topographischen Karten „München-Nord und München-Süd“ im Maßstab 1:25.000) als Backup dabei haben.

Der Tipp für E-Biker: Die Länge einer Tagestour muss zur Kapazität des Akkus und zur Kondition des Fahrers passen. Auf Touren, die rund zwei Dritteln und mehr der Reichweite einer Akkuladung entsprechen, sollte man das Ladegerät oder einen geladenen Zweitakku mitnehmen. Und vorher checken, ob es auf der Strecke E-Bike-Ladestationen oder Gasthäuser gibt, wo man Akkus aufladen kann.

Der Treffpunkt 55 plus-Tipp:

Quasi unverzichtbar für alle begeisterten München-Radler ist der MVV-Radroutenplaner. Man gibt in den Routenplaner einfach die Start-Adresse und das gewünschte Ziel im Großraum München ein. Daraufhin erhält man drei Routenvorschläge: die schnellste Strecke, die Familienroute und die Grüne Route. Der Routenplaner gibt auch Auskunft, wie man die Radstrecke mit dem MVV kombinieren kann.

Weniger ist oft mehr

Die Touren sollten zum Saisonstart nicht zu lange sein, vor allem, wenn man in hügeligen Regionen, wie z.B. im Bayerischen Wald oder Alpenvorland, radeln möchte. Radfahrer brauchen auch regelmäßig Pausen, insbesondere, wenn Kinder mitfahren. Und ein zeitlicher Puffer für eventuelle Pannen, längere Besichtigungen oder unfreiwillige Umwege kann nie schaden. Normalsportliche, ältere Tourenradler planen pro Tag rund 30 bis 60 Kilometer ein. Ideal ist es, wenn in der Nähe der Radstrecke eine Bahnlinie verläuft oder ein Fahrradbus verkehrt, um eventuell einen Abschnitt zu überbrücken oder notfalls zurück zu fahren.

Eine gute Kombinationsmöglichkeit Fahrrad und Bahn besteht etwa mit der Bayerischen Regiobahn (die hieß vorher Bayerische Oberlandbahn), die unter anderem nach Salzburg, Kufstein, Bayrischzell, Lenggries und zum Tegernsee fährt (www.brb.de). Aber nicht vergessen, auch für das Fahrrad ein Ticket zu lösen!

Die passende Bekleidung

Selbstverständlich kann man auch mit Jeans und T-Shirt losradeln. Das wird nur mit der Zeit unbequem. Es empfehlen sich schnell trocknende Radhosen, ob lang oder kurz, und Trikots. Die Marke Gonso (www.gonso.de) zum Beispiel hat auch eine gute Auswahl an Radbekleidung für weniger sportliche Figuren im Angebot. Der vorausschauende Radler hat für unterwegs in Rucksack oder Packtasche zudem ein Trikot und/oder ein Funktionsunterhemd zum Wechseln dabei. Was allerdings immer Pflicht sein sollte zur Sicherheit: ein gut belüfteter Fahrradhelm, eine bruchsichere Sonnenbrille und Radhandschuhe. Außerdem gehört immer eine Wind- und Wetterschutzjacke ins Gepäck. Insider haben auch eine kleine, leichte Windweste dabei.
Und noch ein Tipp: Eine gepolsterte Fahrradunterhose hilft dabei, dass sich der Radler nicht wundscheuert.

Fahrrad-Check

Wenn im Frühling die Sonne scheint und die Temperaturen steigen, wollen viele aufs Fahrrad. Aber selbst wer das ganze Jahr über Rad fährt, sollte auf einen Frühjahrscheck nicht verzichten.

Achtung, Hindernisse!

Daran sollten vor allem Elektroradler denken: Wenn möglich, bereits bei der Tourplanung (Angaben im Radroutenplaner) Schiebe- und Tragepassagen vermeiden: Ein E-Bike ist in der Regel relativ schwer und kann nicht problemlos über ein Hindernis gehoben oder eine Treppe hinauf getragen werden.

Bevor es richtig losgeht

Wer nach dem Winter noch nicht wieder auf dem Rad saß, macht sicherheitshalber noch eine kleine Probefahrt. Dann noch etwas Proviant, ein kleines Erste-Hilfe-Set und Sonnencreme einpacken und – ganz wichtig – eine Trinkflasche, z.B. gefüllt mit Apfelschorle oder Mineralwasser.

Gute Fahrt!

Fotos: Hero Images/Hero Images – stock.adobe.com, Armin Herb