Vorsicht! Süßes Gift!

Jeden Advent ist es das Gleiche: Vermehrt werden in der Tierklinik Ismaning Patienten mit Vergiftungserscheinungen eingeliefert. Mal wurde der geliebte Vierbeiner mit Schokokeksen verwöhnt, mal hat er ein Stück Stollen mit Rosinen stibizt. Während weiße Schokolade ungefährlich ist, wirkt das in dunkler Schokolade enthaltene Theobromin bei Hund und Katze toxisch und ruft – abhängig von der verzehrten Menge – Krämpfe, Durchfall, Erbrechen und Herzrhythmusstörungen hervor. Für kleine Tiere sind unter Umständen schon wenige Schoko-Stückchen lebensbedrohlich. Für einen fünf Kilo schweren Hund kann bereits eine Tafel Zartbitter tödlich sein. „Wenn Hund oder Katze Schokolade gefressen haben, gehören sie sofort in die Hände eines Tierarztes“, erklärt Klinikchef Dr. Felix Neuerer. Nach dem Verzehr der Schokolade hat der Arzt maximal zwei Stunden Zeit, um zu verhindern, dass das Theobromin ins tierische Blut gelangt. Die Therapie: Er verabreicht ein Brechmittel oder spült den Magen. Außerdem erhält der Vierbeiner Aktivkohle, die das Theobromin bindet.
Zum Verhängnis können Hund und Katze auch Rosinen werden. Als Faustregel gelten fünf Rosinen je Kilo Körpergewicht, um schwere gesundheitliche Störungen auszulösen. Im Ernstfall droht Nierenversagen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte daher Backzutaten und Plätzchenteller immer außerhalb der Reichweite von Tieren stellen.

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