Foto: Birgit Haubner
Interkulturelle Modenschau
Nach fast einem halben Jahr Vorbereitungszeit defilierten über 30 Bewohner:innen sowie Angehörige und Mitarbeitende des Alfons-Hoffmann-Hauses über den roten Teppich. Auch Ehrenamtliche halfen bei diesem Event mit, das nicht nur im Haus, sondern auch in der Nachbarschaft auf große Resonanz stieß.



Einige Mitarbeitende haben die Bewohner:innen mit Trachten aus ihrer Heimat eingekleidet, z. B. opulente Kostüme vom Samba in Rio oder dezente Kaftane aus Äthiopien. Einige zeigten sich in bayerischer Tracht oder fantasievolle Kreationen, vom Hawaii-Look über elegante Ausgehkleidung bis zum chilligen Freizeitlook, etwa als Jane Fonda in Aerobic-Kleidung. (Fotos: Birgit Haubner)
Schon am Eingang ist das Plaudern und Lachen zu hören, die gespannte Atmosphäre zu spüren. Kurz vor dem Start der Modenschau blicken die Zuschauer:innen, die in der großen Cafeteria um den roten Teppich sitzen, erwartungsvoll, während im Hintergrund die Kostüme der Models noch einmal zurechtgezupft werden und die Teilnehmenden der fünf Wohnbereiche sich aufstellen. „Wir haben schon im Januar angefangen“, erzählt Dragana Brkan von der Hausinternen Tagesbetreuung (HIT), die die Modenschau zusammen mit ihren HIT-Kolleg:innen, den Betreuungskräften der Wohnbereiche und der Hauswirtschaft organisierte.
Da wir bei der MÜNCHENSTIFT Kolleg:innen aus vielen verschiedenen Ländern haben, entstand die Idee für das Motto ,Mode aus aller Welt‘.“ So widmete sich der Multiple-Sklerose-Bereich dem Thema Hawaii, die anderen Bereiche den Themen „Deutschland und Urlaub“, „Multikulti“ oder „Alltägliches von der Aerobic-Dame bis zur Putzfrau“.
Fotoreihe: Birgit Haubner
Als es losging, schritten die Bewohner:innen über den roten Teppich, begleitet von Familienmitgliedern, Ehrenamtlichen oder Mitarbeitenden, die Trachten aus ihren Heimatländern mitgebracht hatten, z. T. noch von ihren Omas genäht. In bayerischer Tracht moderierte der Beauftragte für Palliativ Care Martin Quiet die Auftritte zu mitreißender Musik, die die Pflegefachkraft Aleksandar Tadic zusammengestellt hatte.
„Von jedem Bereich ist jemand dabei, die Stimmung ist wie auf einer Familienfeier“, freut sich Wohnbereichsleiter Kushtrim Maliqi in einer mitgebrachten Tracht aus dem nördlichen Kosovo. „Während dieses multikulturellen Erlebnisses lernen wir uns besser kennen und wir werden ohne Arbeitskleidung ganz anderes wahrgenommen.“
„Ich bin froh, dass ich hier nach einer schweren Zeit einen schönen Ort mit so vielen Angeboten gefunden habe und mitfeiern kann“, erzählt die 81-jährige Ingrid Gegenfurtner und schaut zur Betreuungskraft Mirjana Socnic, die heute in kroatischer Tracht aufgetreten ist. „Mir haben vor allem die länderbezogenen Trachten sehr gefallen“, so die 94-jährige Renate Spitzer. „Nach einem Leben mit vielen Aufgaben und Herausforderungen bin ich froh, dass ich mich um nichts mehr kümmern muss. Aber man muss dranbleiben und etwas für sein Wohlbefinden tun.“ Für den Mut mitzumachen, die überzeugende Kleidung oder den witzigen Auftritt erhalten am Ende alle Teilnehmende viel Applaus.

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