Angehörige stärken und Demenz entstigmatisieren
Die Unterstützung von Angehörigen von Menschen mit Demenz ist das Ziel von Desideria e.V. Über das Selbsthilfeportal „Leben. Lieben. Pflegen“ können sich Interessierte informieren, beraten lassen und für Veranstaltungen anmelden oder andere Betroffene zum Austausch finden.
„Leben. Lieben. Pflegen“, so heißt das Selbsthilfe-Portal für Angehörige von Menschen mit Demenz des Münchner Vereins Desideria. Zum Beispiel durch inspirierende „Mutmachgeschichten“ aus dem Alltag von Angehörigen.
Was die Gründerin Désirée von Bohlen und Halbach dazu angeregt hat, fasst sie folgendermaßen zusammen: „Inspiriert vom Engagement meiner Tante, der Schwedischen Königin, für Menschen mit Demenz habe ich 2017 in München den gemeinnützigen Verein Desideria Care e.V. gegründet.
Ziel des Vereins ist es, ein Umdenken in unserer Gesellschaft zum Thema Demenz zu bewirken und mehr Lebensqualität für betroffene Familien zu schaffen.“
„Desideria unterstützt und stärkt bundesweit Angehörige von Menschen mit Demenz mit psychosozialen Angeboten, damit sie diese herausfordernde Lebensphase gut meistern und dabei selbst gesund bleiben“, so Désirée von Bohlen und Halbach: „Wir müssen offen über Demenz sprechen. Und wir müssen die Leistung der Angehörigen anerkennen und wertschätzen. Demenz darf kein Stigma und Tabu mehr sein!“
Sehr empfehlenswert ist der „Desideria Podcast zu Demenz und Familie“ der Journalistin und Bloggerin Peggy Elfmann und Anja Kälin, Vorstand von Desideria und Familiencoach. Beide wissen aus eigener Erfahrung, wie es ist, wenn ein naher Mensch an einer Demenz erkrankt, und wie gut es tut, sich darüber auszutauschen. Im Gespräch miteinander und mit anderen Betroffenen und Expert*innen erzählen sie von Erfahrungen sowie von Herausforderungen und welche Lösungen und manchmal ungewöhnliche Wege sie gefunden haben. Folge 42 widmet sich z. B. aus der Perspektive des*der Partner*in dem Thema Pflegeheim.
Ein neues Online-Angebot von Desideria die „Atempause am Mittwoch“ für pflegende Angehörige startete im Juni. Jeden Mittwoch um 11 Uhr über eine Zoom-Teilnahme, 15 Minuten kostenlos und ohne Anmeldungspflicht. „Es ist ein Moment, in dem pflegende Angehörige einfach mal nichts leisten müssen“, so Angehörigenberaterin Sylke Richter, die den offenen Online-Treff leitet. „Es geht darum, einen Moment innezuhalten und zu spüren: Wie geht es mir gerade? Für viele ist das wie ein kleiner Anker im stürmischen Alltag. Und manchmal reicht genau dieser kurze Moment, um neue Kraft zu schöpfen.“
Ein weiterer Schwerpunkt von Desideria ist ein Umdenken in der Gesellschaft. Dazu finden regelmäßig Veranstaltungen mit Fachleuten statt, Impulsvorträge oder die Konzertreihe „Musik im Kopf“. Auch der Preis für Fotografie „Demenz neu sehen“ ist ein wertvoller Beitrag, Demenz von ihrem Stigma zu befreien.

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