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Bewohner:innen inszenieren Plattencover

Bewohner:innen des Alfons-Hoffmann-Hauses und ihre Angehörigen, aber auch Mitarbeitende stellten 193 Plattencover etwa von Edith Piaf, Lady Gaga oder den Beatles nach. Die Resonanz war riesig: Viele der gecoverten Künstler:innen waren begeistert und schickten spontan Grußkarten. Zur Vernissage der Ausstellung kamen Uschi Glas und Jutta Speidel.

Bewohner:innen des Alfons-Hoff­mann-Hauses und ihre Angehörigen, aber auch Mitarbeitende, Ärzt:innen und sogar zwei Hunde stellten im Alfons-Hoffmann-Haus 193 Platten­cover nach. Ein Jahr lang brauchten die über 200 Menschen für die Inszenie­rungen in Anlehnung an Plattencover von Edith Piaf, AC/DC oder den Beatles auf dem Zebrastreifen der Abbey Road.

Zur Vernissage der Ausstellung kamen die Schauspielerinnen Uschi Glas und Jutta Speidel und unterhielten sich angeregt mit ihren zwei „Doubles". (Foto: MÜNCHENSTIFT)

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Die Idee hatte die Pflegefachkraft Sven Grimpe, der auch die Umsetzung in die Hand nahm. Ein Bericht im Fernsehen hatte ihn dazu inspiriert. „Es war Coronazeit. Und wir wollten die Bewohner:innen auf andere Gedanken bringen“, erzählt Sven Grimpe. Er sammelte Cover und suchte im Haus Menschen, die mitmachten, um die Motive nachzustellen. „Manchmal wählten wir ein Cover aus, weil wir fanden, dass es zu einer Bewohnerin bzw. einem Bewohner vom Aussehen oder der Persönlichkeit passte, manchmal schlugen sie auch selbst Cover vor.“

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Lore Demmel, die ein Lady-Gaga-Cover nachstellte, kannte diese vorher nicht. Sie informierte sich und war dann mit von der Partie. „Eigentlich höre ich viel lieber klassi­sche Musik“, erzählt die 85-jährige ehemalige Lehrerin. Das eigene Foto überraschte sie anfangs: „Ich dachte, das bin ja nicht ich!“ Doch mit den vielen Kom­plimenten von allen Seiten arrangierte sie sich schnell mit diesem neuen Teil ihrer Persönlichkeit.

Nicht nur für die Bewohner:innen bot die Aktion neue Erlebnisse. „Unter­einander entstanden immer wieder Gespräche“, erzählt Sven Grimpe: „Ich hörte immer wieder: ,Hast du schon mitgemacht? Welches Plattencover, welchen Künstler hast du gemacht? Den kenne ich gar nicht, was macht der für Musik?‘ Auch zwischen den Mitarbeitenden und Bewohner:innen entstand ein schönes Zusammen­gehörigkeitsgefühl.“

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Die Resonanz außerhalb des Hau­ses war groß: Viele der gecoverten Künstlerinnen waren begeistert und schickten spontan Grußkarten und Videobotschaften, u. a. Helene Fischer und Linda Feller. Zur Vernissage der Ausstellung kamen Uschi Glas und Jutta Speidel und unterhielten sich angeregt mit ihren „Doubles“.

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