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Menschen in der Lebensmitte oft einsamer als im Rentenalter
Einsamkeit trifft nicht nur Ältere – auch Menschen in der Lebensmitte fühlen sich oft allein. Eine neue Studie* des Deutschen Zentrums für Altersfragen zeigt: Soziale Kontakte und das Gefühl, gebraucht zu werden, sind entscheidend für unser Wohlbefinden.
Viele Menschen denken, Einsamkeit sei vor allem im hohen Alter ein Thema. Doch eine neue Auswertung des Deutschen Alterssurveys zeigt: Auch Menschen zwischen 43 und 65 Jahren fühlen sich häufig einsam.
Besonders betroffen sind Menschen mit wenig Einkommen oder solche, die nicht mehr berufstätig sind. Denn wer keiner Arbeit nachgeht, verliert oft auch wichtige Kontakte, Tagesstruktur – und das Gefühl, gebraucht zu werden.
Begegnungen helfen gegen Einsamkeit
„Einsamkeit ist auch in der Lebensmitte weit verbreitet. Wer soziale Kontakte hat und sich gebraucht fühlt, lebt zufriedener“, betont Bundesfamilienministerin Karin Prien. Deshalb setzt sich das Ministerium für mehr Begegnungsmöglichkeiten ein – zum Beispiel in Vereinen, Ehrenämtern oder Nachbarschaftsprojekten.

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Ältere fühlen sich teils weniger einsam als Jüngere
Überraschend: Menschen ab 76 Jahren fühlen sich laut Studie nicht unbedingt einsamer als Jüngere. Wer im Ruhestand ist, hat oft gute soziale Netzwerke, etwa durch Freundschaften, Hobbys oder Familie
Wichtig: in Kontakt bleiben
Egal ob jung oder alt – soziale Nähe ist wichtig für unser Wohlbefinden. Deshalb:
- Pflegen Sie Kontakte zu Nachbarn, Freunden und Familie
- Nutzen Sie Angebote in Ihrer Gemeinde oder Kirchengemeinde
- Engagieren Sie sich ehrenamtlich

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Wer sich einsam fühlt, kann Hilfe finden
... zum Beispiel bei dem gemeinnützigen Verein Silbernetz – das Netzwerk gegen Einsamkeit wurde 2014 in Berlin gegründet
Einfach mal Reden bei Bedarf
- Unter der Rufnummer 0800 4 70 80 90 bietet Silbernetz Menschen ab 60 Jahren ein offenes Ohr
- Täglich erreichbar von 8 bis 22 Uhr
- Um hier anzurufen, braucht es keine Krise und kein Problem – der Wunsch zu reden genügt
- Das Gespräch ist anonym, vertraulich und kostenfrei
- Die Mitwirkenden am Silbertelefon hören zu, nehmen Anteil, ermutigen und können erste Informationen geben
- Am Silbertelefon wird auch die Anfrage für eine Silbernetz-Freundschaft angenommen
Silbernetz-Freund*innen: regelmäßige Telefongespräche mit einer vertrauten Person
- Einmal pro Woche zu einer vereinbarten Zeit rufen ehrenamtliche Silbernetz-Freund*innen „ihren“ älteren Menschen für eine Stunde an. Das ist persönlicher Kontakt und vertrauliches Gespräch – regelmäßig und zuverlässig
- Die Silbernetz-Freund*innen fragen nach und hören zu. Sie können zu ersten Schritten aus der Isolation ermutigen und Informationen zu passenden Angeboten vor Ort geben
- Über eine Kooperation mit DeJaK-Tomonokai e. V. bieten wir auch Silbernetz-Freundschaften auf Japanisch an
- Interessierte an einer Silbernetz-Freundschaft melden sich direkt am Silbertelefon unter der Rufnummer 0800 4 70 80 90
- Im Generationen Tandem verbindet Silbernetz Ältere aus Seniorenheimen mit jüngeren Menschen zum Gespräch
Weitere Informationen unter:
Silbernetz e.V.
☎ 0800/470 80 90
kontakt@silbernetz.de
www.silbernetz.org

* Mehr Informationen zur Studie: Franz, M.-C., Stuth, S., & Huxhold, O. (2025). Einsamkeit in der zweiten Lebenshälfte – Vorkommen, Verteilung und die Rolle des Erwerbsstatus (DZA Aktuell 03/2025). Berlin: Deutsches Zentrum für Altersfragen.
Mehr Informationen zum Thema „Strategie gegen Einsamkeit“ finden Leser*innen auf der Seite des Bundesfamilienministeriums
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